Glaubenskurse für die ESGn

Taufe

Ablauf

1.Einstieg (Impuls oder Gegenstände)
2.Tauferinnerung / Annäherung an die Taufe
3.Impuls zu den verschiedenen Bedeutungen von Taufe (Material 1)
4.Bildworte und Zeichenhandlungen zur Taufe (Material 2)
5.Abschluss des Abends

Verfasserin: Corinna Hirschberg, Bundes-ESG, ch@bundes-esg.de

1.Einstieg:
Taufe als Initiationsritus im Christentum und eins der beiden Sakramente in der Ev. Kirche. Ihr kommt also eine bedeutende Stellung zu. In den Landeskirchen hat sich die Kindertaufe durchgesetzt, in den Freikirchen wird überwiegend die Erwachsenentaufe begangen. Durch Martin Luther, der das „ich bin getauft“ in seinen Schreibtisch eingeritzt hatte, wurde die Rechtfertigung aus Gnade betont und damit die Säuglingstaufe deutlich in den Vordergrund gestellt. Heute schiebt sich das Alter von zu taufenden Kindern deutlich nach hinten, sodass sie oftmals später eine Erinnerung an die Taufe haben. Die Konfirmation dient als Bekräftigung des eigenen Glaubens, der in der Taufe meistens von Eltern und Pat*innen stellvertretend gelebt wird. In Freikirchen wird häufig die eigene Entscheidung für ein Glaubensleben betont, sodass die Erwachsenentaufe eine deutlich größere Rolle spielt.
2. „Tauferinnerung“ / Annäherung an die Taufe:
Als Einstieg gestaltete Mitte mit Gegenständen zum Thema Taufe: z.B. Schale mit Wasser, Taufurkunde, Taufkerze, Taufkleid, Fotos, Taufagende
Was weiß ich von meiner Taufe? – Ort, Datum, Taufvers, Fotos, Glückwünsche, Besuch, Pfarrer*in, Pat*innen,
Welche Bedeutung hat die Taufe für mich?
Alternativ: Wie stehe ich zur Taufe? Was fasziniert mich, was hält mich ab?
Austausch zu zweit
3.Impuls zu den verschiedenen Bedeutungen von Taufe (Material 1)
Überleitung: Nach den drei grundlegenden Bedeutungen der Taufe, sehen wir uns jetzt konkrete Bedeutungen und die Herausbildung von Zeichenhandlungen an, die sich im Laufe der Zeit gebildet haben, anhand konkreter Bibelstellen.
4.Bildworte und Zeichenhandlungen zur Taufe (Material 2)
Aufgabe: Tauscht euch in der Gruppe aus, welches Bildwort (mit Zeichenhandlung) euch am meisten anspricht und warum.
Plenum: Austausch, Vertiefung und
Fragen fürs Plenum:
Was ist für euch der Sinn der Taufe?
Wie steht ihr dazu, sich aufgrund des Arbeitsgebers taufen zu lassen?

5.Abschluss des Abends: Lied, Gebet, Tauferinnerung als Ritual (wenn gewünscht), Segen
Alternative:
Der Text Markus 1,9-13 Jesu Taufe oder Apostelgeschichte 8,26-40 (Kämmerer aus Äthiopien) kann in den Mittelpunkt des Abends gerückt werden um an ihnen die lebensverändernde Kraft der Taufe exemplarisch herauszuarbeiten.

Material 1 – Biblische Texte
Matthäus 28,18-20: Bei jeder Taufe werden die Schlussworte des Matthäusevangeliums vorgelesen. Aus ihnen entnimmt die christliche Kirche den Auftrag zu taufen.
Die Taufe wird als Neuschöpfung und Wende im eigenen Leben verstanden:
Apostelgeschichte 2,38: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.
Titus 3,5: … machte er uns selig – nicht um der Werke willen, die wir in Gerechtigkeit getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit – durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung im Heiligen Geist., …
2. Korinther 5,17: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
Die Taufe nimmt die Getauften mit hinein in Christi Weg durch den Tod zum Leben.
Markus 16,16: Christus spricht: Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.
Römer 6,3f.: Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln.
Johannes 15,5: Christus spricht: Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun.
Die christliche Kirche ist die Gemeinschaft der Getauften. Christus ist das Haupt, die Getauften die Glieder, die durch den einen Geist miteinander verbunden sind.
1. Korinther 12,13: Wir sind durch einen Geist alle zu einem Leib getauft, wir seien Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie, und sind alle mit einem Geist getränkt.
Römer 12,5: So sind wir viele ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied.
Epheser 4, 3-6: Seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens: ein Leib und ein Geist, wir ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, der da ist über alle und durch alle und in allen.

Material 2 – Bildworte und Zeichenhandlungen
Aus den Bildworten im Neuen Testament haben sich mit der Zeit Zeichenhandlungen herausgebildet, die das Taufgeschehen deuten helfen.
Wer getauft wird,
ist gerettet durchs Wasser hindurch (vgl. Taufe durch Untertauchen)
1. Petrus 3,20f: Gott hatte Geduld zur Zeit Noahs, als man die Arche baute, in der wenige, nämlich acht Seelen, gerettet wurden durchs Wasser hindurch. Das ist ein Vorbild der Taufe, die jetzt auch euch rettet.
ist reingewaschen (vgl. Taufe durch Übergießen)
1. Korinther 6,11: Ihr seid rein gewaschen, ihr seid geheiligt, ihr seid gerecht geworden durch den Namen des Herrn Jesus Christus und durch den Geist unseres Gottes.
ist versiegelt (vgl. Bezeichnung mit dem Kreuzeszeichen)
Epheser 1,13f.: In ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unseres Erbes, zu unserer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.
2. Timotheus 2,19: Der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel Der Herr kennt die Seine; und: Es trete ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt.
ist gesalbt (vgl. Handauflegung mit Salbung)
2. Korinther 1,21f.: Gott ist’s aber, der uns fest macht samt euch in Christus und uns gesalbt und versiegelt hat und in unsere Herzen als Unterpfand den Geist gegeben hat.
1. Johannes 2,27: Die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch.
1. Petrus 2,9: Ihr seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums.
Johannes 1,41: Wir haben den Messias gefunden, das heißt übersetzt: der Gesalbte.
Apostelgeschichte 10,38: Ihr wisst, wie Gott Jesus von Nazareth gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und Kraft.
wird erleuchtet (vgl. Taufkerze)
Epheser 5,14: Wach auf, der du schläfst, und steh auf von den Toten, so wird dich Christus erleuchten.
Epheser 5,8: Ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts.
Hebräer 6,4f.: Die, die einmal erleuchtet worden sind und geschmeckt haben die himmlische Gabe und Anteil bekommen haben am Heiligen Geist und geschmeckt haben das gute Wort Gottes und die Kräfte der zukünftigen Welt.
Gesprochen wird beim Anzünden der Taufkerze: Johannes 8,12: Jesus Christus spricht: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
hat Christus angezogen (vgl. Taufgewand)
Kolosser 3,10: Ihr habt den neuen (Menschen) angezogen, der erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Ebenbild dessen, der ihn geschaffen hat.
Galater 3,27-28: Ihr alle, die ihr auf Christus gtauft seid, habt Christus angezogen.
ist berufen, den Glauben zu bezeugen (vgl. Hefata-Handlung)
Markus 7,33-35: Jesus nahm den Taubstummen aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata! Das heißt: Tu dich auf! Und sogleich taten sich seine Ohren auf und die Fessel seiner Zunge löste sich, und er redete richtig.


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